Endlich siegreich

Endlich wieder Jubel im Sportzentrum: Angeführt von ihrem genesenen Kapitän Benedikt Richardon (Mitte) fuhren die Red Hocks mit 8:4 gegen den FBC München und 5:2 gegen den TV Schriesheim die ersten beiden Saisonsiege ein. (Foto: Finkenzeller)

Endlich wieder Jubel im Sportzentrum: Angeführt von ihrem genesenen Kapitän Benedikt Richardon (Mitte) fuhren die Red Hocks mit 8:4 gegen den FBC München und 5:2 gegen den TV Schriesheim die ersten beiden Saisonsiege ein. (Foto: Finkenzeller)

Red Hocks gewinnen beide Süd-Derbys

Kaufering – Die eigene Punktausbeute versiebenfacht und den letzten Tabellenplatz verlassen: Mit zwei Siegen binnen 24 Stunden – einem 8:4 am Samstag gegen den FBC München und einem 5:2 tags darauf gegen den TV Schriesheim – haben die Red Hocks sich und ihren geduldgeprüften Fans das langersehnte Erfolgserlebnis in der 1. FBL beschert. Am kommenden Wochenende gastiert nun Spitzenteam MFBC Leipzig in Kaufering (18 Uhr).

Genau das wäre in den vergangenen Wochen wohl noch in die Hose gegangen: Unmittelbar nach einem Schriesheimer Pfostentreffer schwärmen die Red Hocks aus. Doch der Pass gerät unsauber, der Konter droht zum Bumerang zu werden. Eemeli Ylänen entscheidet sich ins Risiko zu gehen, erreicht gerade noch den Ball – und dieser schlägt mit einer krummen Flugbahn zum 2:0 ein (16.). Eine Situation, viele mögliche Bruchstellen. Doch am Wochenende kehrte das Glück zurück ins Sportzentrum.

Schon zuvor hatte Juho Laakso eine Freischlagsituation genutzt. Die frühe Führung habe richtig gutgetan, schildert Ferdinand Reichenberger. Zwar verpasste sein Team es danach im zweiten Drittel mehrfach, die Weichen schon deutlicher auf Richtung Sieg zu stellen. Schriesheim blieb aber mit wenigen Ausnahmen harmlos. „Wir waren von Anfang an das stärkere Team“, freut sich der Angreifer nach einer Partie, der die Tabellensituation beider Teams sowie deren Belastungen vom Vortag allerdings anzusehen waren.

Dem 3:0 früh im letzten Durchgang durch Benedikt Föhr, der am Ende einer abermals erfolgreichen Standardsituation stand (41.), folgte nach der raschen Antwort des TVS (43.) eine wackligere Phase der Hausherren. Martin Rieß, der einen Abpraller versenkte (52.), verschaffte seinem Team Luft. Eine abermals nicht optimal entschärfte Situation nutzten die Gäste zwar noch zum 4:2, mehr als der Endstand durch Calli Rieß (60.) ins leere Tor tat sich aber in den Schlussminuten nicht mehr.

Start nach Maß im Derby

„Es war ganz wichtig, dass wir vor dem Tor endlich die richtigen Entscheidungen getroffen haben.“ So fasst Kauferings Trainer Daniel Nustedt zusammen, wie sich sein Team im Bayern-Derby gegen den FBC München eine 3:0-Führung erarbeitete. Angeführt von genesenen Kapitän Benedikt Richardon, der auf den Treffer Martin Rieß‘ (17.) zwei weitere Tore folgen ließ (18., 19.), schossen sich die Roten noch vor der ersten Pause ein kleines Polster heraus.

Dass Tobias Hutter dann im Powerplay auch noch auf 4:0 stellte (26.), habe für weitere Sicherheit gesorgt, so Nustedt. Die war auch nötig, denn schon die ersten beiden Strafen, die die Kauferinger kassierten, führten zu Gegentoren: Julian Rüger (31.) und Luis Rüger (40.) verkürzten.

Bereits in der Vergangenheit hatten sich die beiden bayerischen Erstligisten den ein oder anderen Schlagabtausch inklusive irrer Aufholjagden geliefert – im Derby schwingt das Pendel besonders schnell von der einen auf die andere Seite. Nustedt schnauft durch: „Dass wir in hitzigen Phasen den klareren Kopf behalten haben, war entscheidend“. Denn diese gab es im letzten Drittel zuhauf.

In den Minuten, nachdem Calli Rieß auf 5:2 gestellt hatte, leisteten sich die Kauferinger eine Strafe – die Münchener deren aber gleich vier. „Wir waren zu undiszipliniert“, bemängelt FBC-Spielertrainer Julian Rüger sowohl mit Blick auf taktische Absprachen als auch auf den Umgang mit dem Regelwerk.

Mit jeweils einem Spieler weniger schob Luis Rüger sein Team zunächst wieder auf 5:3 heran, doch auch die Red Hocks können Powerplay: Laakso ins kurze Eck (52.) und Daniel Wipfler (53.) erhöhten auf 7:3. „Den Abstand aufrecht zu erhalten war wichtig“, so Nustedt.

München zog seine Auszeit und beorderte bereits siebeneinhalb Minuten vor dem Ende seinen Torwart Noah Benilsson vom Feld. Lovis Sturms Treffer (54.) belohnte dieses Risiko rasch. Danach blieben gut herausgespielte FBC-Abschlüsse aber Mangelware. „Die Jungs haben das gut gemacht und alles reingeworfen“, lobt Nustedt die Kauferinger Abwehrschlacht. Einen abgefangenen Ball drosch Laakso aus der eigenen Hälfte zum Endstand (58.) ins verwaiste FBC-Tor, dann war Schluss.

Heimspiel am Samstag

„Die Ausgangslage ist klar, wir müssen jetzt konstant Leistung bringen“, will Angreifer Gregor Denk mit den Red Hocks an das erfolgreiche Wochenende anknüpfen. Die Vorzeichen sind am Samstag aber deutlich andere als bei den zurückliegenden beiden Kellerduellen: Mit dem MFBC Leipzig kommt ein echtes Schwergewicht nach Kaufering. Ausgestattet mit der zahlenmäßig zweitsichersten Defensive und zweitgefährlichsten Offensive der Liga, liegen die erfahrenen Sachsen derzeit auf Rang drei. Spielbeginn im Sportzentrum ist um 18 Uhr.