Bonn/Hamburg - Im Gegensatz zum eigentlich geplanten Kader fuhren die Red Hocks am vergangenen Wochenende mit gerade einmal zwölf Feldspielern und einem Torhüter in die ehemalige Bundeshauptstadt und anschließend in die Hansestadt. Und auch wenn Trainer Daniel Nustedt seiner Mannschaft bis auf die mangelnde Chancenverwertung keinen Vorwurf machen konnte oder wollte, fuhr man am Ende mit zwei weiteren Niederlagen enttäuscht nach Kaufering zurück.
Bereits bei der Abfahrt des Teambusses war jedem klar, dass das Spiel in Bonn ein ganz steiler und steiniger Weg werden wird, haben doch mit den beiden Rieß-Brüdern, sowie Jonas Fellner und Gregor Denk gleich vier weitere Spieler, neben den bereits bekannten Langzeitverletzten, krankheitsbedingt abgesagt. Bis zur 18. Spielminute des ersten Drittels war es ein Schlagabtausch mit offenem Visier, der auf beiden Seiten zunächst erfolglos blieb. Erst ein Sonntagsschuss direkt unter die Latte brachte etwas Zählbares hervor. „Eigentlich haben wir bis zu diesem Zeitpunkt viele Dinge richtig gemacht und keinen Treffer zugelassen. gleichzeitig haben wir aber, trotz einiger guter Chancen, das Tor nicht getroffen“, so Flügelspieler Benedikt Föhr. Mit 0:1 aus Sicht der Red Hocks ging es nach zwanzig Minuten in die erste Drittelpause.
Kaufering kam danach selbstbewusst und voller Tatendrang aus der Kabine, aber trotz bester Chancen gelang es den Red Hocks nicht den Ball über die Torlinie zu befördern. Anders die Gastgeber, die durch zwei schnelle Tore in der 25. bzw. 26. Minute auf 0:3 erhöhten. Als eine Minute später ein Bonner nach einem Stockschlag auf die Strafbank musste, fasste sich Antton Lukka ein Herz und hämmerte den Ball in die Maschen. Doch die Dragons fanden umgehend die richtige Antwort und stellten in der 29. Minute den alten Drei-Tore-Abstand wieder her. Aber auch die im weißen Auswärtstrikot angetretenen Floorballer vom Lech gaben sich noch lange nicht auf. So schlängelte sich Verteidiger Raphael Heinzelmann nach einer Vorlage von John Blümke durch die gegnerische Abwehr und schob den Ball zum 2:4 unter dem Torwart über die Linie. Kaufering drängte nun in den verbleibenden zehn Minuten dieses Drittels unermüdlich nach vorn, spielte sich erneut gute Chancen heraus, traf mehrmals aber lediglich den Pfosten, das Außennetz oder den Helm des gegnerischen Torhüters. Moritz Ballweg Im Tor der Kauferinger entschärfte in dieser Phase des Spiels ebenfalls alles, was auf ihn geflogen kam und hielt so seine Farben durch sehenswerte Paraden im Spiel.
Als knapp sechs Minuten nach Wiederanpfiff des Schlussdrittels ein Pass von Benedikt Föhr den Schläger von Daniel Wipfler fand und dieser zum 3:4 Anschlusstreffer einschob, war das Spiel kurz davor zugunsten der Roten zu kippen. Bonn blieb nichts anderes übrig, als die ihnen zustehende Auszeit zu nehmen, um den druckvollen Spielfluss der Kauferinger zu stören. Leider fingen sich die Roten - keine 30 Sekunden später - das fünfte Gegentor ein, welches aufgrund der eigenen Torflaute bereits die Vorentscheidung dieser Partie war. „Eigentlich kannst du in 10 Minuten Restspielzeit noch eine ganze Handvoll Tore schießen und ein 3:5 zu deinen Gunsten drehen“, äußerte sich Benedikt Föhr zum Spiel und fügte ein hörbar enttäuschtes „heute aber eben leider nicht“ hinzu. In der letzten Spielminute kratzte ein Bonner den Ball von der eigenen Torlinie und schoss den Ball über mehr als 30 Meter zum Endstand von 6:3 ins leere Tor der Red Hocks.
Auch in der zweiten Partie am Sonntag gegen den ETV Piranhhas Hamburg mussten sich die Red Hocks geschlagen geben. Nach einem ausgeglichenen ersten Drittel und einem Zwischenstand von 1:1 lies die Leistung der Kauferinger Mannschaft ab der 21. Minute nach. Bedingt durch die personellen Ausfälle und die langen Fahrten konnte man mit dem hohen Tempo der Hamburger nicht mehr mithalten und so endete das Spiel mit einer 8:3-Niederlage für die Red Hocks.
Und so warten die Roten vom Lech und deren Fans auch weiterhin auf den ersten Sieg in dieser noch jungen Saison. Spätestens am 14. Oktober aber, dem sehnlichst erwarteten zweiten Heimspiel (Anpfiff um 18:00 Uhr), wollen Headcoach Nustedt und sein Team die ersten drei Punkte einfahren.