Gegen Hamburg: Erster Heimsieg für die Red Hocks
Kaufering – Endlich geschafft! Mit einem 5:4 gegen den ETV Hamburg haben die Red Hocks den ersten Heimsieg der laufenden Bundesligasaison eingefahren. Tags zuvor hatte es mit einem 3:6 gegen die DJK Holzbüttgen dazu noch nicht gereicht.
Die Vorzeichen waren schon mal besser: Mit einer Niederlage vom Vortag im Nacken und einem krankheits- und verletzungsbedingt auf zwei Reihen und drei Ersatzspieler zusammengeschrumpften Kader bekamen es die Kauferinger mit dem ETV Hamburg zu tun. Die ambitioniert in die Saison gestarteten Piranhhas sind eines der Spitzenteams der Liga, durchlaufen gerade aber eine Talsohle – die Niederlage gegen die Red Hocks sollte die fünfte am Stück für die Hanseaten werden.
„Da ist er, der erste Heimsieg“, rief Kapitän Marco Keß nach der Schlusssirene unter dem Jubel der 200 Zuschauer ins Hallenmikrofon. Vorangegangen waren drei ganz knifflige Minuten, in denen ein Hamburger Schuss nach dem anderen in Richtung Kauferinger Tor sauste, um in einem Kauferinger Block, in der Bande, am Torgestänge oder irgendeinem Körperteil von Schlussmann David Winzinger einzuschlagen. Doch am Ende reichte der Treffer von Moritz Leonhardt, der viereinhalb Minuten vor dem Ende einfach mal im Powerplay in Richtung kurzes Eck draufgehalten hatte, zum Erfolg. „Die Abwehrleistung war bockstark“, lobt Winzinger, seinerseits selbst zum Spieler der Partie gekürt, seine Vorderleute.
Zwar hatten die Red Hocks zunächst das 0:1 hinnehmen (8.) und später, nachdem Benedikt Richardon per Abpraller (9.), Calli Rieß (33.) nach schöner Kombination, Leonhardt (37.) und nochmals Rieß (41.) eine 4:2-Führung herausgeschossen hatten, auch den Verlust dieses Vorsprungs durch zwei Tore bei eigener Strafe verkraften müssen. Das Nervenkostüm hielt diesmal allerdings.
Vermeidbare Niederlage tags zuvor
Das sah tags zuvor gegen Holzbüttgen noch anders aus, die 3:6-Niederlage fiel in die Kategorie ‚vermeidbar‘. Größtenteils ordentlich sei man defensiv zu Werke gegangen, lobt Kauferings langzeitverletzter Verteidiger Christian Brücklmayr; Einstellung und Wille seien tadellos gewesen. Doch blieben vorne zu viele Chancen liegen – und hinten schlug es in den entscheidenden Phasen halt doch zu einfach ein.
Nach einem schnellen 0:2-Rückstand (12.) berappelten sich die Kauferinger, John Blümke mit einem schön herausgespielten Konter verkürzte (13.). Ein ganz kurioses Eigentor brachte sogar den Ausgleich: Niko Pikkarainen spielte im Aufbau einen Querpass, der allerdings den Fuß seines überraschten Torwarts Jan Saurbier fand und ins Gehäuse trudelte (35.). Kann passieren, doch auch dieses Geschenk brachte die Red Hocks nicht entscheidend weiter. Binnen einer Minute lag der Gast wieder vorne, Mitte des letzten Drittels war der alte Zwei-Tore-Rückstand wieder da. Nachdem Antton Lukka (53.) verkürzte, schien die Zeit für eine Aufholjagd reif. Doch eines von mehreren im Lauf des Spiels verpufften Powerplays und ein zu leichter Ballverlust machten diesen Hoffnungen ein Ende. Am Schluss stand es 3:6 und die Kauferinger mussten sich vorwerfen lassen, zu oft vom Gegner überrascht worden zu sein.
Dennoch: „Auf der Leistung lässt sich aufbauen“, fand Brücklmayr nach Abpfiff – tags darauf sollte sich das dann endlich auszahlen. „Damit haben wir unseren Fans und uns ein verdientes Weihnachtsgeschenk gemacht“, freute sich Kapitän Keß. Weiter geht es für die Kauferinger in der Bundesliga am 13. Januar beim MFBC Leipzig.
Text: FVB