Kaarst - Nach dem Doppelspieltag am Wochenende zuvor trat die Bundesligamannschaft der Red Hocks Kaufering am vergangenen Samstag die 600 km weite Reise zum DJK Holzbüttgen an. Schon die Hinfahrt verlief nicht optimal, sodass die Kauferinger erst eine Stunde vor Spielbeginn ankamen. Um den Gästen entgegenzukommen, startete das Spiel mit leichter Verspätung. Die roten wollten das Spiel ohne ein Comeback gestalten, wie es zuletzt in Schriesheim notwendig war. Aber das misslang.
„Wir waren noch nicht ganz angekommen, da stand es gegen Ende des ersten Drittels bereits 3:0 für die Gastgeber“, schildert Verteidiger Tizian Heinzelmann das frühe Spielgeschehen. Dabei hatte man sich viel vorgenommen, aber riskante Ballverluste und technisch bedingte Fehlpässe brachten die Roten vom Lech ins Hintertreffen. Die Gäste hatten auch in dieser Phase gute Tormöglichkeiten, scheiterten aber immer wieder an sich selbst oder am gut aufgelegten Keeper der Heimmannschaft. Im letzten Wechsel dieses Drittels gelang Kaufering der Anschlusstreffer durch Pascal Rieß, der den Ball nach einem erfolgreichen Pressing und dem einhändigen Zuspiel von Benedikt Richardon ins rechte obere Kreuzeck hob.
Im zweiten Spielabschnitt hatte Holzbüttgen weiterhin gute Chancen. Eine hundertprozentige Chance entschärfte Kauferings Goalie Moritz Ballweg in der fünften Minute, doch die Red Hocks hatten immer wieder Probleme mit Anspielen hinter ihre letzte Verteidigungsreihe. So auch beim 4:1 für Holzbüttgen. Jannik Heinen, der vergangene Saison einige Zeit in Kaufering trainierte, spielte den Ball in die Tiefe zu Pontus Bylund, der in der 11. Minute des zweiten Drittels unter Moritz Ballweg hindurchschob. Wer nun dachte, das würde den Gästen den Zahn ziehen, sah sich getäuscht. Knapp 90 Sekunden später war es Antton Lukka, der nach einem Einschlag von Benedikt Richardon abzog. Benedikt Richardon war es dann auch in der 16. Spielminute, der das Zuspiel von Long Thanh Nguyen freistehend zum 4:3 Anschlusstreffer nutzte. Weitere 60 Sekunden später gelang Jonas Fellner auf Vorlage von Daniel Wipfler sogar der Ausgleich. Aber drei Minuten vor der Pause verpasste Niklas Bröker den Red Hocks mit der erneuten Führung den nächsten Dämpfer.
„Das letzte Drittel startete wie das mittlere. Wieder kamen wir fulminant aus der Pause und setzte ein Zeichen“, so Heinzelmann. Pascal Rieß kämpfte sich mit hohem Tempo an der Bande entlang und passte im Fallen auf Jonas Fellner, der keine Mühe hatte den Ball aus drei Metern ins Kreuzeck zu jagen. Wieder war Kaufering zurück und wieder schlug Holzbüttgen zu. Diesmal mit zwei Treffern zum 6:5 und 7:5. Aber bereits 10 Sekunden später kamen die Red Hocks durch Benedikt Richardon wieder ran. Wie bereits im ersten Drittel fing er einen Querpass der beiden gegnerischen Verteidiger ab, nahm den springenden Ball mit der Rückhand mit und verwandelte ebenfalls mit der Rückhand ins Kreuzeck. Erneut keimte Hoffnung auf, bis die Holzbüttger nach einer Strafe gegen Daniel Wipfler kaltschnäuzig zum 8:6 trafen. Gegen Ende des Spiels nahm Kaufering den Goalie zugunsten eines weiteren Feldspielers aus dem Tor. Nach einem aussichtsreichen Abschluss im Sechs-gegen-Fünf gelangten die Gastgeber in der eigenen Spielfeldecke in Ballbesitz. Kaufering konnte die Passwege nicht schnell genug zustellen und so konnte Pontus Bylund zwei Sekunden vor Spielende mit einem Weitschuss ins Leere Tor den 9:6 Endstand erzielen.
Mit einem Punkt aus vier Spielen fallen die Red Hocks Kaufering damit auf den vorletzten Tabellenplatz zurück. In der nächsten Partie am kommenden Samstag um 18 Uhr müssen sich die Kauferinger erneut Auswärts gegen den amtierenden deutschen Meister und Pokalsieger aus Weißenfels behaupten.