Red Hocks Kaufering empfangen Bonn und Chemnitz im Sportzentrum
Kaufering - Für Ruhe und Besinnlichkeit bleibt bei den Bundesligafloorballern der Red Hocks Kaufering aktuell wenig Zeit – ein wichtiges Spitzenspiel (um den Einzug in die Playoffs) jagt das nächste. Am kommenden Wochenende sogar doppelt: Nachdem die Kauferinger am Samstag, 10. Dezember, im heimischen Sportzentrum mit den Dragons Bonn ab 18 Uhr noch eine offene Rechnung begleichen wollen, steht am Sonntag bereits das nächste Heimspiel an – dann um 16 Uhr gegen die Floor Fighters Chemnitz.
Trainer Markus Heinzelmann ist in diesen Tagen wie viele andere Teamtrainer, Firmenchefs oder Lehrer nicht zu beneiden – auch vor den Red Hocks macht die aktuelle Krankheitswelle nicht Halt, sodass in den letzten Wochen Trainings und die Kaderzusammenstellung für Spiele kaum planbar waren. Insbesondere in der Verteidigung waren zuletzt viele Ausfälle zu kompensieren. Und dass die nötige Flexibilität auch im Spiel nicht immer in Perfektion umzusetzen ist, machte auch das jüngste Berlin-Heimspiel deutlich: Lange hatten die Roten die Partie im Griff, führten zwischenzeitlich sogar mit 5:1. Doch mit notwendigen Umstellungen brachten sich die Kauferinger selbst ein Stück weit aus dem Konzept, was Berlin ermöglichte, das Spiel noch zu drehen.
Diesmal wollen die Red Hocks über volle 60 Minuten an die starken Herbstwochen anknüpfen. Dabei kommt mit den Dragons Bonn ein spannender Gegner, der im Hinspiel die Fehler der Kauferinger eiskalt bestrafte und trotz ordentlichen Spiels der Red Hocks die Punkte verdientermaßen am Rhein behielt. „Dass wir über weite Strecken spielbestimmend waren, hat uns nichts gebracht. Zu anfällig waren wir bei den Kontern“, erinnert sich Verteidiger Christian Brücklmayr. Aufzupassen gilt es vor allem auf Florian Weißkirchen, der zu den Topscorern der Bundesliga zählt und insbesondere aus der Distanz wohl bester Schütze der Liga ist.
Eine ganz andere Aufgabe wartet am Sonntag: Gegen die Floor Fighters Chemnitz hatten die Kauferinger im Hinspiel auf Konter gesetzt und wurden dazu auch häufig eingeladen – mit einem 11:6 holten die Red Hocks damals ihren ersten Saisonsieg. Die Chemnitzer, die letztes Jahr die Playoffs erreicht hatten aber heuer noch ihren Erwartungen hinterherlaufen, dürften in der nun beginnenden Rückrunde zu den Teams mit dem größten Potenzial zählen. Denn bislang verhinderten häufig individuelle Fehler Punktgewinne. Stellen die Sachsen diese ab, dürften sie wieder um die Playoffs mitspielen.
Die besondere Geschichte des kommenden Sonntags: Julian Rüger, ehemaliger Kauferinger und aktuell Chemnitz´ Topscorer, trifft auf seinen kleinen Bruder Luis, der mit Doppellizenz für die Red Hocks (neben seinem Engagement für Stern München in der 2. Bundesliga) aufläuft und vor allem offensiv eine große Bereicherung fürs Team von Markus Heinzelmann darstellt. „Luis spielt eine tolle Saison und löst vor allem Eins-gegen-Eins-Situationen hervorragend“, lobt Heinzelmann. So hofft man im Kauferinger Lager natürlich, dass „der kleine Rüger“ seinen großen Bruder in die Schranken weisen kann.
Wie wichtig Punkte für die Red Hocks in diesen beiden Duellen wären, zeigt auch der Blick auf die Tabelle: Kaufering und Bonn belegen punktgleich (13) die letzten beiden Playoff-Ränge. Chemnitz (11 Punkte) sitzt beiden unmittelbar im Nacken. In den letzten beiden Bundesligaspielen des Jahres (nur noch ein Pokalspiel folgt) wollen die Kauferinger ihren Playoffplatz über den Jahreswechsel hinweg behaupten.