Schlussoffensive mit einem Pünktchen belohnt

Mit viel Einsatz haben die Red Hocks in Berlin einen 2:4-Rückstand noch wettgemacht. Ausgleichstorschütze war Daniel Falkenberger (vorne rot), zuvor hatte auch Martin Rieß (rechts) zwei Treffer erzielt. Foto: Finkenzeller

 

Red Hocks kontern Berlins Makkonen, kommen aber nicht über ein 4:4 hinaus

Berlin – Mit acht Stunden Busfahrt in den Beinen traten die Red Hocks Kaufering am Sonntag bei den Berlin Rockets an. Dementsprechend lange dauerte es, bis die Roten in Fahrt kamen. Im Schlussdrittel holten sie noch einen Zwei-Tore-Rückstand auf und schafften es in die Verlängerung, wo es trotz bester Chancen beim 4:4 blieb.

Zunächst schienen die Red Hocks gut ins Spiel zu kommen und hatten mehr Ballbesitz. Berlins Neuzugang Janne Makkonen, der bis dato an 15 von 19 Berliner Toren beteiligt gewesen war, zeigte auch diesmal schon früh seinen Torriecher und staubte am langen Pfosten zum Führungstreffer ab (7.). Danach bot sich den fast 100 Zuschauern ein ausgeglichenes Spiel, bei dem den Kauferingern die Durchschlagskraft nach vorne anfangs noch fehlte, ebenso wie hinten der Zugriff auf die flinken Berliner Flügelspieler. Aber Torhüter David Winzinger parierte an diesem Tag mehrmals stark und verhalf den Red Hocks auch dazu, mit einem Unentschieden in die Drittelpause zu gehen: Denn in der 20. Minute trug Tobias Hutter den Ball nach einem kurzen Pass hinters Tor, kurvte um den Pfosten herum und vollstreckte per „Bauerntrick“. Mit diesem Streich und einem 1:1 ging es in die erste Drittelpause.

Mit einem offensiveren Pressing startete Kaufering ins zweite Drittel, und das schien gleich Früchte zu tragen. In der 26. Minute legte Hutter mit einem schönen Querpass durch die Mitte zu Martin Rieß, der mit einem Direktabschluss zum 2:1 für die Red Hocks einnetzte. Doch diese Freude sollte nicht lange halten: Berlin fand sich mit den neuen taktischen Vorgaben nun besser zurecht und überspielte nach einer Drucksituation die Kauferinger Verteidigung. Wieder war es Stürmer Makkonen, der sich den Ball frech auf die Schaufel legte und mit einem „Zorrotrick“ zum 2:2 verwandelte. Die Schiedsrichter, die in Sachen Körperspiel eine strenge Linie verfolgten, schickten danach Martin Rieß vom Feld. Und wieder war es Makkonen, der die Rockets in Führung brachte (29.). Nun hatte Berlin endgültig Oberwasser, während die Red Hocks zu leichte Ballverluste hatten und immer wieder ins offene Messer liefen. Einen 3-gegen-1-Konter schloss Berlin zum 2:4 ab. Der Torschütze? Ein viertes Mal der Finne Makkonen.

In der Drittelpause ordneten Marco Tobisch und Lukas Wexenberger, die verletzungsbedingt fehlten und in Berlin als Trainer fungierten, die Rückkehr zum alten Spielsystem an. Auch offensiv agierten die Roten im Schlussabschnitt mit mehr Spielwitz und so ergab sich früh die Chance, das Spiel wieder enger zu gestalten: Im Powerplay legte Kapitän Ricardo Wipfler auf Martin Rieß ab, der sich gut durchtankte und zum 3:4 verkürzte. Mit großem Laufaufwand setzten die Red Hocks ihren Gegner nun früh unter Druck und so ergaben sich mehrfach gute Gelegenheiten. Doch wie Winzinger zuvor, ragte nun auch Berlins Schlussmann Jonas Bestgen heraus. In der 56. Minute war er machtlos: In einem Moment der Unachtsamkeit eroberte Daniel Falkenberger den Ball und lief aus der Tasche heraus auf das Tor zu: 4:4!

Kaufering lief weiter an und drängte auf den Sieg nach 60 Minuten. Doch für die reguläre Spielzeit sollte es nicht mehr reichen. In der Verlängerung schossen die Red Hocks weiter aus allen Rohren, hatten aber gleich mehrere Male Pech: Tizian Heinzelmann traf nur den Innenpfosten, Martin Rieß die Latte. So blieb es bis zum Schluss spannend und ein sehenswertes Spiel – und nach 70 Minuten Spielzeit ein 4:4-Unentschieden.

Mit diesem Punkt verlassen die Red Hocks den letzten Tabellenplatz und überholen den DHfK Leipzig und den TV Schriesheim. Am kommenden Wochenende pausiert die 1. Bundesliga, ehe die Red Hocks am darauffolgenden Samstag, 23. Oktober, ab 18 Uhr den ETV Hamburg empfangen.