Kaufering – Ein spannenderes Saisonfinale im Tabellenkeller hätte sich die Floorball-Bundesliga in diesem Jahr kaum wünschen können. Noch vier Teams könnten am letzten Spieltag das schwere Los ziehen, dem DHfK Leipzig in die Playdowns folgen zu müssen – darunter die Red Hocks Kaufering, die als Tabellenelfter die schwerste Ausgangslage haben. Mit der DJK Holzbüttgen hat die Mannschaft von Trainer Markus Heinzelmann zudem einen echten Brocken vor der Brust.
Sechs aktuelle Nationalspieler befinden sich im Kader Holzbüttgens. Doch dass die DJK längst nicht mehr von Einzelspielern abhängig ist, hat sie erst vergangene Woche gezeigt. Trotz schwerwiegender personeller Ausfälle gewann die Mannschaft um die Bröker-Brüder bei Hauptrunden-Meister Weißenfels in der Verlängerung. Insbesondere Jannik Heinen, der in der Nationalmannschaft zuletzt immer wieder an Spielzeit schnupperte, trumpfte mit einer Vorlage und drei Toren – davon eines das Siegtor in der Verlängerung – stark auf.
Seit der 2:8-Pleite im Hinspiel hat sich aber auch im Lager der Red Hocks einiges getan: „Wir sind spätestens seit dieser Saison keine reine Kontermannschaft mehr. Spielerisch haben wir in den letzten Monaten einen guten Entwicklungsschritt gemacht“, meint Kapitän Marco Tobisch. Das sah man zuletzt auch in den wichtigen Spielen gegen Schenefeld, Schriesheim und Wernigerode, die allesamt recht ungefährdet gewonnen wurden. Doch insbesondere gegen die Top-Teams der Liga zogen die Roten derweil noch den Kürzeren. „Gegen Weißenfels hatten wir letzte Woche zwar viele gute Ansätze und haben versucht, auch hier mutig unser Spiel aufzuziehen, doch die letzte Konsequenz hat hier und da einfach gefehlt“, sagt Tobisch.
Vor allem in der Chancenverwertung wollen die Red Hocks in Holzbüttgen im Vergleich zum letzten Sonntag zulegen. Verteilen muss sich die Verantwortung dabei auf verschiedene Schultern, denn ausgerechnet die verlässlichsten Knipser der letzten Jahre fehlen. Ricardo Wipfler weilt derzeit noch im Ausland, Tobias Hutter fällt verletzungsbedingt für den Rest der Saison aus und auch Vereinslegende Maxi Falkenberger steht diesmal nicht zu Verfügung. Trainer Markus Heinzelmann dazu: „Klar, es fehlen ein paar wichtige Leute. Wir haben in dieser Saison aber gezeigt, dass wir beim Toreschießen nicht auf Einzelspieler angewiesen sind. Wir gehen am Samstag bei weitem nicht als Favorit ins Spiel und wollen deshalb trotz der Tabellensituation befreit aufspielen.“
Anpfiff in Holzbüttgen, westlich von Düsseldorf gelegen, ist am Samstag um 18 Uhr. Vorausgesetzt, Rekordmeister Weißenfels schlägt Bonn im ausstehenden Nachholspiel, hätten die Red Hocks den Klassenerhalt mit einem Sieg am Samstag sicher. Auch ein Unentschieden könnte bereits reichen, denn Bonn und Schenefeld (beide einen Punkt vor Kaufering, beide mit schlechterem Torverhältnis) spielen am Samstag noch gegeneinander.