Mit 14 ins Ausland: Floorballer Jonas Fellner wechselt in die Schweiz
Kaufering – Der UHC Waldkirch-St. Gallen hat zum Saisonstart der höchsten U18-Floorballliga mit 6:5 gegen Zug United gewonnen. Bemerkenswert ist das aus Sicht der Red Hocks deshalb, weil mit Jonas Fellner erstmals ein Kauferinger Talent in einem Punktspiel für den Kooperationspartner aus der Schweiz auflief. Der 14-Jährige ist der erste internationale Transfer zwischen den beiden Clubs und wird eine komplette Saison– samt Schule und Unterkunft – im Nachbarland verbringen.
Nach seinem Debüt ging es für Fellner schon am Sonntag weiter, als er mit der WaSa-U18 beim HC Rychenberg antrat. Die Herausforderung genau dieser hohen Taktung ist es, die der Angreifer aus Landsberg sucht: „Einen schulischen Auslandsaufenthalt hatte ich schon länger im Kopf und den Traum, in einer der vier Floorball-Top-Nationen zu spielen.“
Neben den Partien am Wochenende sind wöchentlich drei Trainings mit der U18, zwei mit der U16 sowie vormittags zwei Skills-Einheiten angesetzt. „Es ist schon nochmal eine andere Floorballwelt, die Jonas da jetzt entdecken darf“, schätzt Kauferings Nachwuchsleiter Rasso Schorer ein. Fellners neue Schule, die Kantonsschule am Burggraben in St. Gallen, räumt ihren sportlichen Jugendlichen dafür eigens Fenster im Stundenplan ein. Der Gymnasiast setzt seine schulische Laufbahn hier nahtlos fort – ein Wiederholen der Klasse wird nach der Rückkehr nach Deutschland, das Bestehen einer Probezeit vorausgesetzt, nicht nötig sein.
Abseits von Training und Unterricht wird der deutsche U17-Nationalspieler in der Akademie des FC St. Gallen betreut wohnen. Möglich wurde das durch die guten Kontakte, die Floorballer und Fußballer zueinander pflegen. Nicht nur sportlich sei der internationale Nachwuchstransfer ein hoffnungsvoller Schritt, glaubt WaSa-Präsident Thomas Eberle. „Es ist ein Zeichen an unseren ganzen Verein, die Professionalisierung weiter voranzutreiben.“
„Da Jonas ein verantwortungsvoller Junge ist, haben wir ihn von Anfang an in seiner Idee bestärkt und unterstützt“, schildern seine Eltern Simone und Günther Fellner. Aufgrund seines jungen Alters waren die Rahmenbedingungen vor Ort besonders wichtig. „Da die ersten Gespräche mit Verein, Schule und der Akademie sehr positiv verlaufen sind und Jonas überall sehr herzlich aufgenommen wurde, haben wir ihn mit einem guten Bauchgefühl in die Schweiz gebracht und die Freude für ihn überwiegt.“
WaSa-Präsident Eberle sieht eine optimale sportliche Förderung für Fellner gegeben, dem sein neuer U16-Trainer Tino von Pritzbuer, selbst ein Kauferinger Gewächs und heutiger NLA-Spieler im WaSa-Trikot, ein außerordentliches Maß an Spielübersicht bescheinigt. „Dass Qualitäten, die Jonas in unseren Jugendteams erworben hat, auch international gewürdigt werden, ist natürlich ein schönes Kompliment“, freut sich Kevin Keß, Spartenleiter der Red Hocks. „Er ist ein Vertreter mehrerer starker Jahrgänge, die in unserem Nachwuchs reifen.“