Floorball-Bundesligasaison wird abgebrochen

Das letzte Heimspiel der Red Hocks liegt bereits gut fünf Monate zurück. Erst jetzt ist klar, dass die Saison abgebrochen wird.  Foto: Finkenzeller

 

Kaufering – Seit letzter Woche ist es amtlich: Die Bundesligasaison im Floorball wird abgebrochen, die im Herbst absolvierten vier Partien der Red Hocks Kaufering verlieren damit ihre Gültigkeit. Somit bleibt die Mannschaft von Trainer Markus Heinzelmann auch über den Sommer der höchsten deutschen Floorball-Spielklasse erhalten und kann sich ab dem Frühsommer wieder gezielt auf eine neue Saison vorbereiten.

Warum der deutsche Floorballverband die Entscheidung trotz wochenlangen Stillstandes des Spielbetriebs erst jetzt gefällt hat? In den letzten Wochen standen noch Szenarien im Raum, die die Fortsetzung der aktuellen Bundesligasaison zum Ziel gehabt hätten. Dabei wäre der Spielbetrieb nach dem Lockdown wiederaufgenommen worden und bis in den Hochsommer hinein durchgespielt worden. Dieses Mammutprogramm bleibt nun aber aus, denn Anfang März hat Floorball Deutschland den Saisonabbruch bekanntgegeben.

Neben den jüngsten Beschlüssen bei der Ministerkonferenz, so heißt es in einer Pressemitteilung des Verbandes, habe man auch die Entscheidungen der Bundesligisten einbezogen, die sich zuletzt in Stellungnahmen äußern sollten. „Wir haben uns im Mannschaftsrat besprochen und haben – auch zusammen mit unseren Trainern - für den Saisonabbruch plädiert“, erklärt Red Hocks-Kapitän Marco Tobisch. Warum die Saisonfortsetzung für die Kauferinger nicht verlockend schien? „Wir hängen sehr an unserem Sport und können es kaum erwarten, endlich wieder in der Halle zu stehen. Aber wegen der Lockdown-Pause nun sämtliche Sommerwochenenden in Bussen nach Berlin oder Hamburg zu verbringen, um eine Saison zwanghaft zu einem Ende zu bringen, wäre aus unserer Sicht der falsche Weg gewesen“, so Tobisch.

Das sieht auch Trainer Markus Heinzelmann so: „Ein Saisonabbruch zum jetzigen Zeitpunkt war erwartbar und letztendlich alternativlos. Nun gilt es, eine mögliche Wiederaufnahme des Sportbetriebs unter den gegebenen Umständen voranzutreiben. Dabei müssen wir möglichst flexibel auf die herrschenden Rahmenbedingungen reagieren, um weitere Floorballpausen zu vermeiden“, so Heinzelmann, der mit einem Augenzwinkern anfügt: „Für Mannschaftssportler ist Individualsport mehr eine Therapie als eine Alternative.“ Denn vorerst ist Indoor-Mannschaftssport bekanntlich noch tabu. Wenn es die Inzidenzzahlen und der von der Regierung beschlossene Stufenplan es zulassen, könnten auch die Spieler der Red Hocks bald wieder zumindest in Kleingruppen joggen gehen. Anfang Juni, so war es in den letzten Jahren stets gang und gäbe, dürfte dann die Saisonvorbereitung wieder gezielt anrollen.

Zumindest Planungssicherheit für die neue Saison haben die Verantwortlichen der Red Hocks nun, denn durch den Abbruch der Saison werden keine Deutschen Meister gekürt und keine Auf- und Aufsteiger zwischen 1. und 2. Bundesliga ausgespielt oder bestimmt. Abgebrochen wird auch der Pokalwettbewerb, bei dem die Red Hocks nach einem Sieg in Dresden in der dritten Runde ein bayerisches Derby gegen Zweitligist Stern München vor der Brust gehabt hätten.