
Mit seinem Treffer zum 4:4-Ausgleich brachte Eemeli Ylänen das Spiel in Holzbüttgen in die Verlängerung, in der seine Red Hocks am Ende das glücklichere Ende hatten. Tags darauf gegen Spitzenreiter Bonn (blaues Trikot) gaben die Kauferinger die Partie vor allem im zweiten Drittel ab. (Foto: Archiv/Finkenzeller)
Red Hocks verlassen letzten Tabellenplatz
Kaufering – Von ihrem Trip an den Rhein sind die Red Hocks durch einen 5:4-Sieg nach Verlängerung bei der DJK Holzbüttgen sowie eine 2:7-Niederlage bei Spitzenreiter Bonn mit zwei Zählern zurückgekehrt. Weil Konkurrent Schriesheim ebenfalls punktete, blieb der ganz große Sprung in der Tabelle zwar verwehrt, den letzten Platz haben die Kauferinger aber vorerst verlassen.
Der verletzungsbedingt derzeit eh schon schmal besetzte Kauferinger Kader war vor Fahrtantritt durch Krankheit weiter dezimiert worden. Um in Minimalbesetzung über die Runden zu kommen, würde Effizienz das A und O sein, schilderte Angreifer Calli Rieß.
Gegen Holzbüttgen klappte das bestens. Die Red Hocks hielten die Hausherren ordentlich vom eigenen Kasten fern und setzten in einem unrunden Spiel immer wieder Nadelstiche. Nachdem Rieß (10.) und Juho Laakso per erneutem Kabinettstückchen (29.) jeweils einen Ein-Tor-Rückstand ausgeglichen hatten, brachte Tobias Hutter die Gäste zu Beginn des letzten Drittels sogar per Powerplaytreffer in Führung (41.). Diese hatte zwar auch nur rund fünf Minuten Bestand, doch Kaufering war weiterhin mittendrin im Geschehen.
„Wir wollten Holzbüttgens Spielfluss stören, ihnen den Wind aus den Segeln nehmen“, verweist Rieß auf viele Eins-gegen-Eins-Situationen, die sein Team auf die eigene Seite brachte. Wer unter den 400 Zuschauern – darunter auch eine gut hörbare Kauferinger Fraktion – dachte, der erneute Rückstand sechs Minuten vor Schluss werde dem Kauferinger Griff nach Zählbarem an diesem Tag den Garaus machen, sah sich getäuscht. Die Puste hielt und nach einer schönen Kombination mit Ferdinand Reichenberger brachte Eemeli Ylänen den Ball zum 4:4 an Nationaltorwart Jan Saurbier (56.) vorbei.
In den letzten eineinhalb Minuten bot sich sogar die Chance, das Spiel in Überzahl noch in regulärer Spielzeit zu den eigenen Gunsten zu entscheiden. Doch verstrich dieses Powerplay ungenutzt – zumindest vorerst. Denn jene rund 30 Sekunden an numerischem Vorteil, der den Red Hocks noch in der Verlängerung blieb, reichten: Daniel Wipflers Querpass fand Hutter, der zum 5:4-Sieg traf.
Niederlage in Bonn
Den gegnerischen Spielfluss stören, die eigenen Chancen nutzen – diesen Plan wollten die Red Hocks mit allerdings verändertem Spielsystem auch bei Spitzenreiter Bonn aufgehen lassen. Dass das ein ungleich schwereres Unterfangen als am Vortag werden würde, sei aber klar gewesen, blickt Wipfler auf eine ganze Reihe abschlussstarker Dragons, die sich weit oben in der Scorerliste tummeln.
„Bonn kam zwar in unsere Hälfte, allerdings kreierten sie nur mit viel Mühe Torchancen“, bilanziert Kauferings Angreifer. Wichtige Einschränkung allerdings: So recht klappte das nur im ersten und im letzten Drittel.
Denn tatsächlich ging es nach einem Treffern Laaksos nach einem Freischlag (9.) mit 0:1 in die Kabinen. Dann aber schepperte es in rascher Abfolge. Mit vier Gegentreffern zwischen der 25. und der 33. Spielminute geriet das Spiel aus Kauferinger Sicht auf Abwege. Beim 6:2-Pausenstand – für die Red Hocks hatte noch Rieß getroffen – war die Partie so gut wie entschieden. „Im zweiten Drittel holte sich Bonn die Kontrolle zurück und hat uns phasenweise dominiert“, räumt Wipfler ein.
Im letzten Drittel lief es dann auf der letzten Rille wieder besser. Mehr als der 7:2-Endstand ins zugunsten eines weiteren Feldspielers verwaiste Kauferinger Tor tat sich aber nicht mehr.
Die rote Laterne der 1. FBL brennt nun beim FBC München, doch trennt nur das Torverhältnis die Landeshauptstädter von den Red Hocks – es bleibt also wohl spannend bis zum Schluss. Auch der TV Schriesheim ist für die Kauferinger weiterhin in rechnerischer Reichweite.
Das spielfreie kommende Wochenende bietet nun eine willkommene Gelegenheit zum Durchschnaufen und neuen Bündeln der Kräfte. Die Aufgaben danach bleiben schwer: Am Sonntag, 9. Februar, steht dann das Gastspiel beim MFBC Leipzig an.