Red Hocks gehen am Stock

Zum Haareraufen: Youngster John Blümke nimmt eine gute Entwicklung – bei seinem Team gehen Niederlagen und personelle Rückschläge aber derzeit Hand in Hand. (Foto: Finkenzeller)

Zum Haareraufen: Youngster John Blümke nimmt eine gute Entwicklung – bei seinem Team gehen Niederlagen und personelle Rückschläge aber derzeit Hand in Hand. (Foto: Finkenzeller)

Weitere Niederlagen, weitere Verletzte

Kaufering – Nach diesem Wochenende  ist klar: Der Gang für die Red Hocks in die Playdowns der Bundesliga ist endgültig nicht mehr abzuwenden, der Klassenerhalt wird im Nachsitzen gesichert werden müssen. Im Laufe der 3:14-Klatsche beim MFBC Leipzig und der 3:5-Derbyniederlage gegen den FBC München wurde auch die Ausfallliste immer länger.

„Leipzig war uns einfach überlegen, vor allem im Offensivspiel und bei der Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor“, ordnet Ersatztorwart Moritz Ballweg die Packung beim Spitzenteam ein. Im Lauf der Trainingswoche hatte sein Team sich vor allem der eigenen Offensive gewidmet und dabei gegen den MFBC zwar ordentliche Ansätze gezeigt, die aber zu oft fruchtlos blieben. Vor dem eigenen Tor indes hielten die Kauferinger den Laden trotz kompakter Herangehensweise viel zu selten beisammen. Besonders schmerzhaft: auf bessere Sequenzen folgten häufig Doppel- oder Dreierpacks der Gastgeber. Mit Angreifer Martin Rieß ist ein weiterer wichtiger Pfeiler für einige Wochen verletzt außen vor.  
 

Zur ohnehin schon langen Ausfallliste, neben Moritz Billes, Christian Brücklmayr und Tobias Hutter fehlten am Sonntag auch Rieß, Kapitän Marco Keß, Enge Nguyen und Raphael Heinzelmann, könnte sich nun auch noch Benedikt Richardon gesellen, der im Derby gegen München zweimal auf die Hand fiel. Gut möglich, dass beide Teams sich in den Playdowns ab Mitte März erneut gegenüber stehen – wobei die Münchener noch verhalten nach oben schielen dürfen; für die Red Hocks ist dieser Zug mittlerweile abgefahren.

So lieferten sich beide Teams am Sonntag im Sportzentrum eine Partie, die nach Abstiegskampf aussah – intensiv, aber immer wieder fehlerbehaftet. Den auch spielerisch stärkeren Start erwischten die Red Hocks, für die Richardon (5.) vorlegte. Ein durchtrudelnder Ball, den Felix Haushofer nur noch einzuschieben hatte (12.), und einen einfachen Abschluss Richard Kellenbergers nach einem schnellen Pass die Bande entlang später, lagen die Kauferinger aber hinten. Das ging zu leicht. Bis zur Sirene folgten noch ein paar vogelwilde Minuten, dann war Pause. „Wir wollten die Kontrolle über das Spiel“, schildert Nguyen. In dieser Phase gelang das nicht.

Immerhin: Das oftmals schlechtere zweite Kauferinger Drittel fiel diesmal aus. Im Powerplay stellte der Ex-Münchener Moritz Leonhardt auf 2:2 (29.) – auch eine erfolgreiche Überzahl gehört aktuell eigentlich nicht zu den Kauferinger Stärken. Bei einer darauffolgenden weiteren Münchener Strafe zeigten sich die Red Hocks erneut gut aufgelegt. „Eigentlich hätten wir uns da die Führung holen müssen“, findet Nguyen. Bitter, dass der Pfosten gleich mehrfach im Weg stand. Und doppelt bitter, dass der Ex-Kauferinger und Münchener Topscorer Luis Rüger vor knapp 300 Zuschauern per Bauerntrick zum 2:3 traf (36.).

Mit dieser Stimmungslage ging es weiter. Der erneut starke Antton Lukka glich im letzten Durchgang (49.) aus der Distanz aus, doch bei einem vielversprechenden Kauferinger Angriff landete der harmlose Abschluss im Gegenspieler – wenige Sekunden später vollendete der, natürlich, langjährige Kauferinger Julian Rüger zum 3:4 (53.). In Unterzahl folgte noch der Endstand durch Luis Rüger (56.).

Die Bundesligamannschaft der Red Hocks hat nun zwei Wochen Zeit bis zur ihrem nächsten Spiel am 28. Januar in Chemnitz.  Eine gute Gelegenheit, bis dahin vielleicht die eine oder andere Blessur auszukurieren und dann Anlauf zu nehmen für den weiteren Saisonverlauf im Zeichen des Abstiegskampfs.

Zweite Mannschaft im Pokalachtelfinale

Floorball-Action wird am kommenden Wochenende aber dennoch im Sportzentrum geboten sein: Die zweite Mannschaft empfängt am Samstag im Pokalachtelfinale (18 Uhr) die TSG Füchse aus Quedlingburg. Es ist das erneute Duell Regional- gegen Zweitligist. Drei derartige Prüfungen hat die Reserve der Red Hocks in dieser Saison bereits erfolgreich bestritten. „Quedlingburg ist der Favorit, wir werden erneut alles geben“, blickt Trainer Tom Richardon voraus. Tags darauf gastiert die Regionalliga Bayern in Kaufering; die Red Hocks steigen um 17 Uhr mit den Lumberjacks Rohrdorf in den Ring.