Zweite der Red Hocks unterliegt Quedlingburg
Kaufering – Die Red Hocks gegen Tom Fiedler: Mit drei Toren beim 3:4 nach Verlängerung sorgte der Topscorer der TSG Füchse Quedlinburg maßgeblich fürs Pokalachtelfinalaus der zweiten Kauferinger Mannschaft. Beim vierten Aufeinandertreffen mit einem Zweitligisten riss die Erfolgssträhne der Regionalligatruppe vom Lech.
Erst sechs Sekunden waren gespielt, da war das Spiel für Marc Lippert vorbei. Direkt neben dem Auge des Kauferinger Routiniers klaffte eine blutende Platzwunde, seine Brille hatte sich in ihre Einzelteile aufgelöst, damit aber wohl eine schwerere Verletzung verhindert. Bitter aus Sicht der Red Hocks: Ein Strafe sprachen die Schiedsrichter dafür nicht aus – stattdessen stand es 0:1. Denn Fiedlers ausschwingender Schläger, der ihren Angreifer da versehentlich, aber dennoch voll im Gesicht getroffen hatte, hatte auch den Ball ins Netz befördert. „Das Tor hat uns weniger weh getan als Marcs Ausfall“, schildert Ersatztorwart Tom Heubeck. Habe dieser doch bis ins zweite Drittel nachgewirkt.
Möglicherweise hätte das Spiel an dieser Stelle einen anderen Verlauf nehmen können, schlussendlich war es aber das höhere Maß an Abgezocktheit, das am Ende den kleinen Unterschied zugunsten Quedlinburgs ausmachte. Das zeigte sich schon im ersten Drittel: Die Red Hocks dämmten die Angriffsbemühungen des klassenhöheren Zweitligisten zwar recht erfolgreich ein, allerdings auch auf Kosten der eigenen Durchschlagskraft. Kam doch einmal eine der wenigen hochprozentigen Chancen heraus, mangelte es am Abschluss. Vierzig Sekunden vor der ersten Pause fand Fiedler seinen Angriffskollegen Paul Sundt – 0:2.
Quedlinburg packte von Beginn all seine Offensivpower in seine erste Reihe; die zweite Formation verlegte sich vornehmlich auf defensive Aufgaben. Zwar sorgte Marco Tobisch früh im zweiten Durchgang für den Anschluss (24.), die Red Hocks waren aber weiterhin nicht zwingend genug.
Im Schlussdurchgang glich Justus Wende aus, sein Schuss aus der Distanz trudelte ins Netz. Eine Überzahl nach der einzigen Strafe des Spiels bot die Chance zur erstmaligen Führung, tatsächlich waren die Füchse dieser aber näher. Knapp sechs Minuten vor dem Ende knipste Fiedler erneut – es war ein Vorgeschmack auf seinen entscheidenden Treffer in der Verlängerung.
Zunächst aber waren die Gastgeber gefordert, ihre Schlussoffensive zu starten. Mit einem weiteren Feldspieler, für den der über die ganze Partie hinweg starke Schlussmann Dominik Fellner auf der Bank blieb, warfen die Red Hocks alles nach vorne. Mehrere strukturiert herausgespielte Abschlüsse kamen dabei heraus – jener von Marco Tobisch 39 Sekunden vor dem Ende sorgte dann für das 3:3.
Auch in der Verlängerung begegneten die Kauferinger dem Favoriten auf Augenhöhe, beide Teams erarbeiteten sich Gelegenheiten. Entscheidend knipste dann aber Fiedler: Nach einem Ballverlust der Red Hocks in der Vorwärtsbewegung zog er aus ähnlicher Position wie zuvor ab – aus. „Wir haben unsere Vorgaben ordentlich umgesetzt“, findet Heubeck – zum perfekten Spiel habe es in den entscheidenden Situationen aber eben nicht gereicht. Klar sei die Enttäuschung groß gewesen, „wir konnten trotzdem erhobenen Hauptes vom Feld gehen“. Nun richte sich der volle Fokus auf die Regionalliga, in der sein Team derzeit ganz vorne rangiert.
Tags darauf stand dort bereits wieder das Tagesgeschäft für die Zweitvertretung der Red Hocks an. Gegen den derzeit strauchelnden bayerischen Meister Lumberjacks Rohrdorf behielten sie mit 11:0 die Oberhand. Weiter geht es am kommenden Sonntag mit dem Spitzenspiel gegen den Zweiten, die SG Nordheim/Augsburg. Zeitgleich tritt das Bundesligateam zum Nachholspiel in Chemnitz an.