Floorball-Trophy verteidigt

Süd-Kapitän Jonathan Krevet von den Red Hocks wurde beim Trophy-Sieg seiner Mannschaft ins All Star Team gewählt. Ebenfalls ihren Teil zum Erfolg trugen seine Kauferinger Kollegen Finn Weber und Tom Zöllner bei. (Foto: Floorball Deutschland)

Süd-Kapitän Jonathan Krevet von den Red Hocks wurde beim Trophy-Sieg seiner Mannschaft ins All Star Team gewählt. Ebenfalls ihren Teil zum Erfolg trugen seine Kauferinger Kollegen Finn Weber und Tom Zöllner bei. (Foto: Floorball Deutschland)

Kauferinger Trio mit U17-Landeskader erfolgreich

Magdeburg – Am Ende gab es kein Halten mehr: In einer irren Schlussphase hat der neuformierte U17-Landeskader der Floorballjunioren seinen Trophy-Titel in Magdeburg verteidigt. Weil zeitgleich auch die Juniorinnen siegten, war es für die Regionalauswahlen des Südens ein doppelt goldenes Wochenende. Mit dabei bei den Jungs: die Red Hocks Jonathan Krevet, Finn Weber und Tom Zöllner.

Nach dem Trophygewinn im Winter hatte sich der allergrößte Teil des damaligen Landeskaders altersbedingt verabschieden müssen. Zudem machte sich das Gros des Trainerstabs mit diesem Erfolg im Gepäck auf in Richtung neuer Herausforderungen – Headcoach Daniel Nustedt, Torwarttrainer Shouei Yiu und Mentalfachfrau Kirena Müller bringen sich mittlerweile bei der Kauferinger Bundesligamannschaft ein. Doch auch mit neuformierter Truppe blieb für alle, die es mit dem Süden halten, das alte Zittern: wenn erstplatziert, dann mit allen erdenkbaren Wendungen und Herzschlag-Finishs. 

Waren im Januar noch vier Verlängerungen notwendig um sich die Krone aufzusetzen, so brauchte es diesmal zweifache Schützenhilfe und zwei eigene Treffer in den letzten 77 Sekunden des Wochenendes. Dass mit Johannes Probst (SV Amendingen) zurecht ein Süd-Angreifer und gleichzeitig Vertreter der mit zwölf Erfolgserlebnissen sparsamsten Offensive des ganzen Wochenendes ins All-Star-Team berufen wurde – neben ihm sicherten sich auch seine beiden defensiven Teamkollegen Raphael Landherr (Torwart; Amendingen) und Jonathan Krevet (Verteidiger; Red Hocks Kaufering) diese Auszeichnung – zeigt, wie wichtig die letzten beiden der insgesamt vier Tore dieses jungen Mannes waren.

 

Jonathan Krevet

Jonathan Krevet

Finn Weber

Finn Weber

Tom Zöllner

Tom Zöllner

 

„Punch“ fehlte

Denn bis kurz vor Schluss schien es, als platze der Traum von der Titelverteidigung. Während die Süd-Mannschaft im Kollektiv ausgezeichnet verteidigte – acht Gegentore aus vier Partien sind eine bemerkenswert starke Quote – war das Spiel nach vorne auch über längere Strecken eher unrund anzuschauen. „Defensiv sind wir mit dem Ergebnis zufrieden“, fasst der neue Headcoach Federico Vanoni zusammen. Offensiv habe bisweilen aber „der Punch“ gefehlt.

So stand es 1:2, für den Süden hatte Finn Weber (10.; Kaufering) per Energieleistung zwischenzeitlich ausgeglichen, als Vanoni im letzten Spiel, gegen den direkten Konkurrenten Sachsen-Anhalt, seine Auszeit zog. Denn ein Sieg in regulärer Spielzeit musste her – ansonsten würde der Jubel bei Abpfiff auf der anderen Seite des Spielfelds losbrechen. „Da hat es gekribbelt, es war schon Druck da“, schildert Jonathan Krevet.

Torwart Landherr verließ das Feld zugunsten eines weiteren Angreifers, eine Minute später hatte sich Probst in Stellung gebracht: Abschluss aus spitzem Winkel, Ausgleich, noch ein Treffer nötig und 77 Sekunden auf der Uhr. Dass sich Sachsen-Anhalt eine Strafe einhandelte, gab weiteren Auftrieb. Wieder Probst aus spitzem Winkel, diesmal mit der wohl letzten Aktion, wieder ein Tor. Die verbleibenden acht Sekunden waren nur noch ein kurzes Intermezzo im bayerisch-baden-württembergischen Jubel. „Wir sind immer weiter zusammengewachsen“, nennt Kauferings Tom Zöllner einen der seiner Meinung nach wichtigsten Gründe für die späte Wende. „Ich wollte unbedingt die Trophy gewinnen und bin über mein Tor sehr glücklich“, blickt Weber auf seinen Treffer zurück, der sein Team in Schlagdistanz gehalten hatte.

Schützenhilfe notwendig

Überhaupt notwendig geworden waren all diese Wendungen erst dadurch, dass sich der Süden in seinen ersten beiden Spielen als noch nicht wirklich abschlussstark erwiesen hatte. Beim Auftakt, einem im Floorball absolut raren 1:0-Sieg, waren alle Künste von Goalie Landherr notwendig, um das Ergebnis ins Ziel zu retten. Im Spiel danach tappten die Blauen dem konterstarken Westen ein ums andere Mal in die Falle. Nach einem zwischenzeitlichen 1:5 (39.) kam die Effizienz, unter anderem mit einem Zöllner-Tor, zu spät – 4:5. Dass beim Zubettgehen überhaupt noch theoretische Chancen auf den Trophysieg bestanden hatten, war somit dem Umstand zu verdanken, dass der bis dahin heißeste Titelaspirant Westen am Abend in seinem dritten Spiel des Tages noch gegen Sachsen-Anhalt unterlegen war. 

Der Süden  erledigte daraufhin am Sonntagmorgen seine Pflichtaufgabe gegen den Norden. Nach einem schnellen 3:0 brannte nichts mehr an. „Anfangs ein guter Job vorne, dann ruhig hinten“, fasst Captain Jonathan Krevet das 4:1 zusammen. So konnte das anschließende 5:4 des Ostens über den Westen den Weg für das Hochspannungs-Finale gegen Sachsen-Anhalt bereiten – wo der Süden dann zum genau richtigen Zeitpunkt seinen „Punch“ wiederentdeckte.

Quelle: Floorball Bayern