Nicht schön, aber erfolgreich: Kaufering II jetzt Tabellenführer
Kaufering – Nicht schön, aber pragmatisch: Die zweite Mannschaft der Red Hocks Kaufering hat das Lech-Derby der Regionalliga für sich entschieden. In München setzten sich die Floorballer aus der Marktgemeinde mit 6:4 gegen die SG Augsburg/Nordheim durch.
„Hoch und weit bringt Sicherheit.“ Was sich in früheren Duellen bewährte, kann auch auf dem schlüpfrigen Boden der Münchener Halle keine ganz schlechte Idee sein, schmiedete die zweite Mannschaft der Red Hocks ihren nicht schönen, aber simplen Plan für das Lech-Derby gegen die SG Augsburg/Nordheim. „Wir wussten, was uns erwartet“, kam dieser Ansatz auch für deren Spielertrainer Daniel Nustedt nicht überraschend: „Trotzdem haben wir da zu viele Geschenke verteilt.“
Nach vier Minuten lag sein Team durch Vincent Kliemann (4.) zurück. „Kompakt stehen, Schüsse blocken und dann kontern – das hat im ersten Drittel gut geklappt“, fasst Kauferings Josef Trieb zusammen, der kurz vor der Pause (19.) noch selbst nachlegte.
Das Augsburg/Nordheimer Bestreben, die Spielkontrolle früh auf die eigene Seite zu ziehen, war somit hinfällig und kam im weiteren Spielverlauf auch nicht so recht wieder. Zwar glich die SG durch Marek Sedelmeier per Bauerntrick (21.) und Freischlag-Hammer (25.) rasch aus – „da haben wir uns zu weit reindrücken lassen und manchmal nicht schnell genug reagiert“, ärgert sich Trieb – doch ebbte dieser Flow wieder ab.
Drei Strafen – zwei für die Schwaben (28., 34.), eine für die Red Hocks (29.) – brachten das Geschehen ins Holpern. Kaufering kam besser aus diesem Zwischentief und legte vor. John Blümke im Powerplay (36.), kurz darauf aus der Distanz (38.) und Jonas Rubenwolf nach gewohntem Muster (40.) stellten auf 2:5, das Sedelmeier aber umgehend mit einem Rückhand-Strahl verkürzte. Vielleicht wäre alles anders gekommen, wäre sein Team auch sonst so treffsicher gewesen, hadert Nustedt. „Wir haben auch aus wirklich guten Positionen viel viel zu wenig aus unseren Chancen gemacht.“
Rasch nach Wiederanpfiff verkürzte Long Thanh Nguyen (42.) nochmals per Schuss aus dem Halbfeld ins lange Eck. Doch Kaufering schaukelte den Sieg, der durch Vincent Kliemanns 4:6 weiter Kontur annahm (53.), über die Zeit. Auch über drei weitere Unterzahlsituationen (50., 55., 60.) hinweg. „Das letzte Drittel war ein offener Schlagabtausch und das ganze Spiel nicht besonders schön“, räumt Josef Trieb ein. „Die staubige Halle, viele unsaubere Zweikämpfe.“ Doch auch solche Spiele gelte es erst einmal zu gewinnen. „Das ist gut für die Moral.“
Für seine Red Hocks geht es am 6. November gegen Rohrdorf weiter.