Red Hocks besiegen Tabellenvierten mit 9:4 und verlieren knapp in Weißenfels
Kaufering – Nach mehreren starken Auftritten vor und nach dem Jahreswechsel gegen Gegner aus den hinteren Gefilden der Tabelle wollten die Red Hocks am letzten Wochenende auch gegen zwei Top-Teams der Liga die Leistungen bestätigen. Das gelang gegen Berlin (9:4) besonders gut, gegen Rekordmeister Weißenfels immerhin phasenweise (6:7).
Die lange Anfahrt in die Hauptstadt merkte man der „roten Macht vom Lech“ nicht an. Trotz eines frühen 0:1-Rückstands ließen sich die Kauferinger nicht beeindrucken und spielten von Beginn an attraktiven Floorball. Den Ausgleich erzielten die Red Hocks nach gutem Passspiel: Verteidiger Kriss Luzinskis verwandelte zum 1:1 mit einem abgefälschten Weitschuss. Von nun an spielten die Red Hocks ihr Spiel: Aus einer geordneten Defensive ging es effektiv in die Offensive, was sich auch im Ergebnis widerspiegelte. Ein erzwungenes Eigentor und ein Doppelschlag von Moritz Leonhardt brachte den Gästen eine 4:1-Führung ein und Martin Rieß erhöhte kurz vor Drittelende nach toller Vorlage von Raphael Heinzelmann sogar auf 5:1. Von einer Vorentscheidung wollte Trainer Markus Heinzelmann bis dato aber nichts wissen, denn im Hinspiel hatte seine Mannschaft ebenjene Führung noch aus der Hand gegeben.
Aber nicht an diesem Tag: Auch im letzten Drittel blieben die Kauferinger eiskalt und erhöhten durch Tobias Hutter und Leevi Väänänen auf 7:1. Danach folgte ein kleiner Einschnitt in einem insgesamt intensiven Spiel: Der Topscorer der Liga, der Finne Janne Makkonen, den die Red Hocks bis zu diesem Zeitpunkt gut im Griff hatten, verkürzte in den Schlussminuten durch einen schönen Schuss und ein Tor im Powerplay auf 3:7. Doch Bene Richardon machte in Unterzahl mit dem 8:3 alles klar. Endstand war schließlich 9:4 aus Kauferinger Sicht, den Schlusspunkt hatte Moritz Leonhardt gesetzt. Doch zu bedanken hatten sich die Bayern nicht nur bei ihren Offensivakteuren, sondern allen voran bei Torhüter Moritz Ballweg, der eine überragende Leistung zeigte.
Stürmer Tobias Hutter resümierte: „Wir hatten in diesem Spiel ein wahnsinnig gutes Timing, über die geschossenen Tore hinweg zu den wichtigen Safes sowie eine starke Defensive“, so Hutter, der am Sonntag verletzungsbedingt in die Zuschauerrolle gezwungen wurde.
Hartnäckig aber nicht konsequent genug gegen Weißenfels
Was er zu sehen bekam, sah jedoch lange vielversprechend aus: Kaufering versuchte, die Intensität des Vortages auch gegen den UHC Weißenfels hochzuhalten und startete mit dem frühen 1:0 durch Leonhardt nach einem fein ausgespielten Konter. Die Führung hielt jedoch nicht allzu lange, Henri Kukkonen glich per Schlenzer aus der Halbposition zum 1:1 aus. Nun folgte eine weitere hitzige Phase: Nationalmannschaftskapitän Tim Böttcher verwandelte einen Volley und schoss den derzeit Drittplatzierten der Bundesliga in Führung. Kaufering ließ derweil zwei Powerplays ungenutzt.
Doch auch ins zweite Drittel starteten die Gäste prächtig: Leonhardt und Luis Rüger drehten das Spiel zum 3:2. Doch wieder waren es Böttcher und Kukkonen, die das Spiel binnen weniger Minuten drehten, da die Defensive der Red Hocks in diesem Spiel zu viele Lücken im Slot aufwies. Es ging hin und her, denn in derselben Minute schoss Raphael Heinzelmann nach einem Konter wuchtig und eiskalt ins kurze Eck ab - 4:4. Mit viel Druck und dank der angesprochenen teils ungeordneten Kauferinger Defensive erhöhte der UHC auf 6:4 vor der letzten Drittelpause. Im letzten Spielabschnitt kamen die Red Hocks durch ein abermals frühes Tor wieder auf 6:5 ran. Für den Nackenschlag sorgte dann der Weißenfelser Max Blanke, der das vorentscheidende 7:5 erzielte. Zwar bäumte sich Kaufering noch auf und kam durch Leonhardt noch zum 6:7. Doch mehr war nicht mehr drin – auch nicht, als man Torhüter Tero Laitinen durch einen weiteren Feldspieler ersetzte.
In Summe sprechen die Red Hocks aber von einem guten Wochenende mit drei weiteren wichtigen Zählern fürs Punktekonto. „Wir sind insgesamt mit unserer Leistung zufrieden. Ein paar Kleinigkeiten haben am Sonntag gegen einen starken UHC zur Niederlage geführt, aber vor allem die Leistung am Samstag war souverän“, meinte Verteidiger Moritz Billes.
Somit gehen die Red Hocks trotzdem mit viel Selbstvertrauen in die nächste wichtige Woche. Denn am kommenden Wochenende ist bereits ein weiterer Doppelspieltag mit dem Pokalviertelfinale und einem Nachholspiel – beides gegen die Floor Fighters Chemnitz im Sportzentrum Kaufering - vorgesehen. Anpfiff im Pokalspiel am Samstag ist um 18 Uhr, im Bundesligaspiel am Sonntag um 16 Uhr.