Zwei Drittel gewonnen, Spiel verloren

Raphael Heinzelmann (rot) hatte die Red Hocks in Leipzig in Führung gebracht. Im Mitteldrittel drehte der Meister die Partie aber.  (Archivfoto: Finkenzeller)

 

Red Hocks Kaufering unterliegen dem amtierenden deutschen Meister Leipzig

Kaufering - Mit dem MFBC Leipzig hatten die Bundesligafloorballer der Red Hocks Kaufering am Sonntag ein große Aufgabe vor der Brust. Zeitweise roch es nach einer Sensation, doch nach einem aus Kauferinger Sicht miserablen Mitteldrittel setzte sich der Tabellendritte am Ende doch durch.

Doch zunächst deutete alles auf eine Überraschung hin: Direkt zu Beginn tankte sich Raphael Heinzelmann nach einem Ballgewinn in der Kauferinger Hälfte auf der linken Seite durch und netzte aus spitzem Winkel ein. Leipzig fehlte es anfangs noch an Präzision und wenn es Abschlüsse gab, war Torhüter David Winzinger zur Stelle. Und auch offensiv lief es weiterhin für die Roten, als Leipzig eine doppelte Zweiminutenstrafe hinnehmen musste (11.). Jan Küchli und Moritz Billes zogen jeweils vor Ablauf der beiden Strafen aus zentraler Position ab und erhöhten mit ihren Powerplaytoren auf 0:3. Doch mit diesem Ergebnis sollte es nicht in die Pause gehen. Nach einem Kauferinger Wechselfehler kam Leipzig heran und nur eine Minute später wurde Nationalspieler Erik Schuschwary erneut nicht entscheidend attackiert, sodass der MFBC-Kapitän mit seinem Doppelschlag auf 2:3 verkürzte.

Das zweite Drittel verlief aus Sicht der Red Hocks deutlich enttäuschender. „Wir haben in allen Bereichen ein paar Prozentpunkte nachgelassen – bei der Effektivität vor dem Tor, beim Blocken in der Defensive und auch in Sachen Laufbereitschaft“, erklärte Kapitän Marco Tobisch hinterher. So gab es zwar weiterhin Torchancen für die Red Hocks, die bis zur Schlusssirene insgesamt viermal an Latte oder Pfosten scheiterten. Gleichzeitig häuften sich in diesem Drittel individuelle Fehler in der Defensive, sodass Leipzig die Partie mit einem 5:0-Mitteldrittel auf den Kopf stellte.

Für die letzten zwanzig Spielminuten wollten die Red Hocks, die aufgrund von Coronafällen und Verletzungen nur mit zwei Reihen antreten konnten, sich gegen die Niederlage stemmen. Und das funktionierte auch ganz gut: Die Leipziger Angreifer hatte man nun wieder besser im Griff und auch vorne klingelte es wieder. Nach einer Zweiminutenstrafe gegen Leipzig erzielte Marco Tobisch per Schlenzer das 7:4. Und wenige Minuten später keimte wieder Hoffnung auf Punkte auf, als sich Moritz Billes gegen die drei Leipziger durchsetzte und Benedikt Richardon schickte. Richardon umkurvte den Torhüter und schob zum 7:5 ein (48.). Weiter sollte die Aufholjagd allerdings nicht mehr gehen. Das letzte Tor des Abends erzielte MFBC-Angreifer Luca Kunkel (56.), sodass am Ende ein 8:5 auf der Anzeigetafel stand.

Für die Red Hocks starten nun wegweisende Wochen mit einem echten Mammutprogramm. Am kommenden Samstag, 26. März, gastieren die Berlin Rockets ab 18 Uhr im Kauferinger Sportzentrum, ehe die Mannschaft von Trainer Markus Heinzelmann einen Tag später die Reise zu den Red Devils Wernigerode nach Sachsen-Anhalt antritt. Am Wochenende drauf stehen zwei Auswärtsspiele in Hamburg an – zunächst bei den ETV „Piranhhas“, dann bei BW 96 Schenefeld. „In drei dieser vier Spiele geht es gegen direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt. Wir haben große Lust auf diese Aufgaben, wissen aber auch, dass jetzt Punkte her müssen“, sagt Angreifer Marco Keß.