Mit neuem Selbstbewusstsein aus der roten Zone

Marco Keß (vorne) brachte die Red Hocks in der 11. Minute in Führung. Foto: Finkenzeller

 

Nach Derbysieg: Red Hocks verlassen vorerst die Playdown-Platze

Kaufering - Die tabellarische Ausgangslage vor dem Heimderby am Samstagabend gegen den TV Schriesheim war klar: Nur mit einem Sieg konnten die Bundesligafloorballer der Red Hocks Kaufering die Playdown-Plätze verlassen. Zu diesem Zweck galt es den Schwung der letzten Wochen sowie das zuletzt gewonnene Selbstvertrauen mit aufs Feld zu nehmen.

Und das gelang augenscheinlich sehr gut: Ähnlich umkämpft wie im Hinspiel, das Kaufering in der Verlängerung gewonnen hatte, ging es in den direkten Duellen auch diesmal zur Sache. Deutlich präsenter und spielerisch tonangebend starteten allerdings die Hausherren, die sich im ersten Drittel ein Chancenplus erarbeiteten. Die Geduld auf Kauferinger Seite zahlte sich aus: In der 11. Minute setzte Marco Keß nach einem geblockten Distanzschuss von Moritz Billes nach und traf aus kurzer Distanz zum 1:0. Und die Red Hocks drängten direkt auf weitere Tore: Denn nicht einmal eine Minute nach dem ersten Treffer zeigten die Roten weiterhin viel Spielfreude und erhöhten nach einer schönen Passkombination zum 2:0. Verteidiger Tizian Heinzelmann schaltete sich in die Offensive ein und legte quer auf Benedikt Richardon, der den Ball zum 2:0 über die Linie drückte. Anschließend zeigten die Youngster ihr Können: Jonas Fellner und Daniel Wipfler überspielten die Mittelzone mit schnellen Pässen. Am Ende freute sich Raphael Heinzelmann, der auf 3:0 stellte. In den Schlussminuten des ersten Drittels gelang es den Gästen besser, ins Spiel zu finden. Sie erkämpften sich den ersten Treffer, sodass es mit 3:1 in die Drittelpause ging.

Der TV Schriesheim hatte sich in der Pause offenbar einiges vorgenommen und startete mit einem hohen Pressing ins zweite Drittel. So kamen sie zu einigen vielversprechenden Abschlüssen, doch Torhüter David Winzinger – am Ende zum besten Kauferinger an diesem Tag gewählt – vereitelte mehrfach. Auf der anderen Seite des Spielfeldes zappelte der Plastikball dann wieder im Netz: Vereinsikone Maximilian Falkenberger, der gegen Schriesheim erstmals nach zwei Jahren wieder in der Bundesliga zum Schläger griff, steckte zu Tobias Hutter durch und der Topscorer der Red Hocks traf zum 4:1. Kurz darauf setzte Falkenberger selbst zum Solo an und traf zum 5:2, ehe Alex Burmeister kurz zuvor per Schlenzer verkürzt hatte. Wichtig in dieser Phase: Obwohl das Drittel spielerisch ausgeglichen war, hatte diesmal Kaufering das letzte Wort und so erhöhte Raphael Heinzelmann auf 6:2.

Im letzten Drittel drohte das Spiel dann nochmal zu kippen: Mit zwei schnellen Treffern (41./42.) kamen die Baden-Württemberger auf 6:4 heran. Doch mit der inzwischen gewachsenen Erfahrung der jungen Kauferinger Mannschaft und dem neuen Selbstbewusstsein hielten die Roten ihren Kontrahenten weiter auf Distanz: Kapitän Marco Tobisch bediente mit einem hohen Jonas Fellner, der den Ball direkt aus der Luft zum 7:4 verwertete.

Die Gäste mussten anschließend alles in die Offensive werfen. Das öffnete Räume in der Defensive. In der 51. Minute schnappte sich Moritz Billes nach einem geblockten Schuss den Ball und leitete den Konter ein. In einer 2-gegen-1-Überzahl legte er abgeklärt auf Pascal Riess ab, der mit einem Direktschuss zum Endstand von 8:4 einnetzte. Schriesheim nahm noch den Torhüter vom Feld, doch das brachte keine weiteren Treffer mehr ein.

„Heute hatten wir die nötige Effizienz im Abschluss und haben aus meiner Sicht auch mit dem Ball wieder viel Ruhe ausgestrahlt“, sagt Kapitän Marco Tobisch. Mit dem Sieg rücken die Red Hocks auf Platz 10 vor und verlassen damit erstmals nach einigen Monaten die Playdown-Ränge. Mit Bonn und Wernigerode warten in den verbleibenden vier Partien noch zwei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf. Nach der Osterpause steht das nächste Heimspiel (gegen die Dragons Bonn) am Sonntag, 1. Mai, auf dem Plan.