Jan Küchli (24) wechselt aus der Schweiz zu den Kauferinger Floorballern
Kaufering – Endlich dürfen Kauferings Bundesligafloorballer wieder zum Schläger greifen und auch außerhalb von Trainings Spiele bestreiten. Bei der bayernweiten Testspielserie hat zuletzt auch ein junger Schweizer sein Debüt für die Red Hocks gefeiert: Jan Küchli, der in diesem Sommer zu den Kauferingern stieß, verstärkt die Mannschaft von Trainer Markus Heinzelmann fortan auf der Flügelposition.
„Wir sind ein sehr junges Team und es wird spannend sein, zu sehen, wie wir uns in der Bundesliga schlagen“, erklärt der 24-Jährige zu seinen Ambitionen im roten Trikot. Eine Kampfansage klingt anders, doch nach zwei nicht zu Ende gespielten „Corona-Saisons“, in denen sich auch die Zusammenstellungen der Bundesligagegner zum Teil deutlich verändert haben, dürfte aktuell nahezu jede Prognose als gewagt gelten. So sagt Küchli auch über seine individuelle Rolle: „Erstmal will ich in der Liga ankommen und ein Gespür für das Spiel kriegen. Dann hoffe ich, dass ich spielerische und taktische Impulse setzen kann, die uns als Team weiterbringen.“
Dass ihm das gelingt, hat der Flügelspieler auch in seiner Schweizer Heimat beim UHC Biel-Seeland über viele Jahre gezeigt. Der Sprung nach Deutschland ist jedoch weniger sportlicher, sondern vielmehr beruflicher Natur: Als Business Analyst arbeitet Küchli für einen internationalen Hotelbetreiber in München. Warum sich da die Red Hocks als neue Floorball-Heimat anboten? „Ich habe mir den besten Verein in der Region ausgesucht. Schon vor zwei Jahren habe ich während meines Praxissemesters ein paar Male mittrainiert.“ Deshalb sei ihm die Integration in diesem Sommer nicht schwergefallen und er sei bereits gut in der Mannschaft aufgenommen worden, sagt der gebürtige Schweizer, der auch einen italienischen Pass besitzt und sich für die „Azzurri“ sogar schon siebenmal das Nationalmannschaftstrikot überstreifen durfte – zuletzt bei der WM-Qualifikation 2020 in der Slowakei, wo Italien das Ticket zur Weltmeisterschaft allerdings deutlich verpasste.
Besonders freut sich Küchli nach seinem Wechsel nach Kaufering auf die große Zuschauerkulisse, die seit nun fast einem Jahrzehnt zu den Aushängeschildern der Red Hocks in der Bundesliga zählt. „Hoffentlich können wir die Zuschauerränge bald wieder voll besetzen“, hofft der 24-Jährige. Aktuell sind pandemiebedingt nur maximal 100 Besucher zugelassen.
Noch ganz ohne Publikum ging derweil an den letzten Wochenenden die Turnierserie des bayerischen Floorball-Verbandes in Rohrdorf über die Bühne, wo die Red Hocks bislang in vier Partien stets als deutlicher Sieger vom Feld gingen. Bevor er sich eine Fußverletzung zuzog und aufgrund dieser nun ein paar Tage pausieren muss, konnte auch Küchli in Rohrdorf bereits erste Ansätze seines Könnens zeigen. „Jan hat einen unheimlich präzisen Schuss, dazu immer einen guten Überblick über die Gesamtsituation und trifft kluge Entscheidungen“, lobt Trainer Markus Heinzelmann. Vor allem jüngere Spieler könnten von der Erfahrung des Schweizers deshalb profitieren, meint der Coach.
Heinzelmann hofft, dass Küchlis Fuß bis zur heißen Phase der Saisonvorbereitung ausheilt, um rechtzeitig die Reihen einspielen zu können. Saisonstart ist Mitte September mit einem Gastspiel beim SC DHfk Leipzig.