Floorball-Bundesliga: Red Hocks können Meisterfavoriten nur phasenweise ärgern
Kaufering – Nach dem letztlich verpatzten Saisonauftakt in Schriesheim traten die Bundesligafloorballer der Red Hocks am vergangenen Wochenende den schweren Weg in Richtung Osten an, wo mit Spielen in Weißenfels und Leipzig ausgerechnet die zwei größten deutschen Floorball-Schwergewichte warteten. Obwohl es keine Punkte gab, zeigten die Roten dennoch eine deutliche Leistungssteigerung.
Am Samstag ging es für die Mannschaft von Trainer Markus Heinzelmann zunächst zum UHC Weißenfels: Der hohe Fokus, den die Rot-Weißen im Vergleich zum Schriesheim-Spiel an den Tag legten, spiegelte sich auch in den ersten beiden Dritteln des Spiels wider. Zu Beginn legten die Gastgeber des UHC Sparkasse Weißenfels durch ein frühes Tor in der 4. Spielminute vor. Die Red Hocks jedoch ließen sich nicht aus dem Konzept bringen und glichen in der 14. Minute durch ein schönes Zusammenspiel zwischen Ricardo Wipfler und Moritz Leonhardt zum 1:1 aus. Dass es nach dem ersten Drittel 2:2 stand, dazu trugen UHC-Kapitän Tim Böttcher durch einen Schuss aus spitzem Winkel in Überzahl sowie Ricardo Wipfler mit einem Weitschuss bei.
Während Weißenfels deutlich mehr Ballbesitz hatte, lauerten die Red Hocks fast ausschließlich auf Konter und erhielten dazu auch immer wieder die Chance, beide Teams konnten aus ihren Vorteilen aber bis dahin und auch im zweiten Drittel kaum Kapital schlagen – bis zur 40. Spielminute, als Jere Tapani Aleksi Kaartinen das 3:2 für den Rekordmeister erzielte. Zwei Sekunden vor Schluss des zweiten Drittels gab es noch einen kleinen Aufreger, als ein UHC-Spieler den Ball beinah auf Kopfhöhe wegschlug. Den „hohen Stock“ ahndeten die Schiedsrichter aber weder mit einem Freischlag noch mit einer Zweiminutenstrafe.
Und so gingen die Red Hocks nicht nur ohne Powerplay, sondern offenbar auch etwas unkonzentriert in den Schlussabschnitt, denn schon nach 17 Sekunden erhöhte Weißenfels auf 4:2. Darauf folgte aber prompt die Antwort. Per Doppelschlag zum 4:4 brachten Raphael Heinzelmann mit seinem ersten Bundesligator und Wipfler per Penalty die Roten zurück ins Spiel. Weil sich danach bei den jungen Bayern, bei denen mit Marco Keß und Tobias Hutter wichtige Stützen fehlten, immer wieder kleine Fehler einschlichen, zog der UHC in der Folge davon. Die Red Hocks wurden immer mehr ins eigene Drittel gedrückt und so erhöhten die Gastgeber bis zum Ende auf 9:4.
Wie Weißenfels hatte auch der MFBC Leipzig, der Sonntags-Gegner der Red Hocks, bis dato alle drei Saisonspiele souverän gewonnen. Somit galt der amtierende Tabellenführer als klarer Favorit, wenngleich Tobias Hutter am Sonntag nachreiste und sein Team verstärkte. Dennoch überraschte der mutige Auftritt der Red Hocks in den ersten zwanzig Minuten, als sicher über mehrere Stationen nach vorne kombiniert wurde. Dies spiegelte auch der Stand von 2:3 für die Red Hocks zur Drittelpause wider.
„Diese Leichtigkeit müssen wir weiterhin zeigen“, hatte Co-Trainer Christoph Huber in der Pause noch gefordert, doch Leipzig kam mit mehr Druck und vor allem zunehmender physischer Präsenz aus der Kabine. Die Red Hocks taten sich fortan schwerer, sich aus dem Pressing zu befreien und so glich der MFBC aus. Wie schon am Vortag ließen die Roten zu viele eigene Chancen ungenutzt und so blieb das zwischenzeitliche 3:4 durch Daniel Falkenberger der letzte Treffer der Bayern in diesem Drittel. Vielmehr stellte vor allem die zweite Reihe des MFBC um Nationalspieler Mark-Oliver Bothe die Gäste immer wieder vor Probleme und drehte die Partie zum 8:4 für Leipzig. Kaufering schaffte es häufig nicht mehr, die Pässe ins Zentrum vors eigene Tor zu schließen, wo die MFBC-Angreifer immer wieder einliefen und letztlich ein 12:7 herausschossen. „Trotz des Null-Punkte-Wochenendes nehmen wir einen guten Drive mit in die nächsten Wochen mit und hängen uns im Training noch mehr rein, da wir über weite Strecken zwei gute Spiele abgeliefert haben“, meint Hutter.
Am kommenden Wochenende wartet mit der ebenfalls noch ungeschlagenen DJK Holzbüttgen der dritte Hochkaräter in Folge. Anpfiff im heimischen Sportzentrum ist am Samstag, 3. Oktober, um 18 Uhr. Wegen der Corona-Beschränkungen sind allerdings nur etwas mehr als 100 Zuschauer zugelassen. Infos zur Ticketvergabe sind unter www.redhocks.de/de/corona.html zu finden.